Montag, 24. April 2017

Wer die Sterne zählt, kann die Welt hier unten vergessen

,,Manchmal muss man sich zwischen mehreren falschen Möglichkeiten entscheiden. Wahrscheinlich musst du die Entscheidung treffen, die sich für dich am wenigsten falsch anfühlt."



Sky ist wohlbehütet und abgeschirmt von der modernen Welt aufgewachsen: Ihre Mutter, Karen, verkauft auf Flohmärkten Tinkturen und Cremes, erlaubt in ihrem Haus kein Fernsehen, Smartphones oder Internet. So wird Sky zuhause unterrichtet und ihr einziger Kontakt zur Außenwelt kommt nachts durch ihr Fenster geschlichen, die Jungs, die sie durch ihre beste Freundin Six, die gegenüber wohnt, kennen lernt.
Als Sky ihre Mutter endlich dazu bewegen kann, sie in der Highschool anzumelden, geht ihre beste Freundin nach Italien und Sky muss sich zwischen Highschool Diven und fiesen Mobbingattacken allein herum schlagen.
Doch davon lässt sie sich nicht unterkriegen, was mitunter auch an ihrem Mitschüler Dean Holder liegt, der ihr schnell den Kopf verdreht. Er sieht sie mit einem Blick an, der Sky völlig den Kopf verdreht und gleichzeitig hat sie das Gefühl, dass er Geheimnisse hat, denen sie nur zu gern auf den Grund gehen würde....

Eine leichte und witzige Liebesgeschichte mit einem tiefgründigen, herzzereißenden Hintergrund ohne Beschönigungen oder Blümchenideen.

Sehr empfehlenswert für Leser/innen, die auf tiefe Gefühle und geladene Konflikte stehen


Montag, 17. April 2017

Grünkohl-Smoothie

Dieses Buch war eine Erfrischung!

Neben all den tiefgründigen Liebesromanen, hippen Thrillern und hochaktuellen Lebensratgebern musste es mal etwas herrlich einfaches sein, damit ich mir nach meinem 5 km-Marathon auf meiner üppigen Terrasse bei einem Grünkohl-Smoothie das Leben nicht allzu fad wird. Mein Leben in der hochmodernisierten Zeit wird mir nämlich zunehmend zu anstrengend: Schrittezählende Uhren, kleine fliegende Spannerobjekte, die sie Drohnen nennen und Menschen, die ihr iPad als Fotoapparat mit auf Konzerte nehmen und sich über lahme Arme wundern... Ich.bin.es.leid.

Du hast mir nichts aus diesem Absatz geglaubt? Tja, dann bist du wohl Pessimist. Oder gehörst zu meinem engsten Freundes- und Verwandtenkreis.

Ich MUSS nicht von allem das Neueste haben, aber manchmal ist es schon ganz geil. Problematisch sind doch nur die ganzen Regeln, Nutzungsbedingungen und das hohe Ansehen, dass ich mir wahren muss.
Muss ich?

Einen Scheiß muss ich!

Und damit wären wir auch schon beim Thema:

Einen Scheiß muss ich von Sean Brummel von Tommy Jaud

Die Geschichte vom Sean, dem kalifornischen Bierbrauer mit einer Peggy Bundy-ähnlichen Exfrau und dem coolsten Hobby (Free Til U Pee Nite) der Welt, ist von Anfang bis Ende vielleicht nicht sortiert und strukturiert, wie du das von deinem instagram-gefilterten IKEA-Schreibtisch, auf dem alles gerne so liegt, wie die Welt es sehen möchte, aber es ist mal was ganz anderes.
Und ist es nicht cool, wenn man den anderen erzählen kann, dass man auch mal über seinen Tellerrand geschaut hat? Endlich mal wieder ein grandioser Status für Facebook!

Das Schöne hierbei ist aber auch, dass man bei diesem Buch etwas lernt, was uns auch gleichzeitig in den Wahnsinn treibt: Plötzlich muss man nämlich gar nichts mehr in seiner kleinen, neurotischen Welt und es macht mich immer noch völlig unruhig!
Aber wenigstens lacht sich der Schriftsteller ins Fäustchen. Ich traue dem nämlich zu, dass er es darauf angelegt hat.

Das Buch hat viel Humor, schneidet irgendwie jedes Thema an (und bringt es manchmal auch zu ende) und Sean ist der sympathischste Bierbrauer den ich kenne (Und der Einzige. Aber für mich wären alle Bierbrauer vertrauenswürdig)

Falls diese Rezension dich noch nicht von dem Buch überzeugt hat, kann ich dir auch nicht helfen.Aber einen Tipp geben: Schlag dein Muss-Monster nieder und greif dir das Buch bei nächster Gelegenheit (eine Anleitung dazu gibt es im oben genannten Buch, was für ein Zufall! Was ist überhaupt ein Muss-Monster?)



(Das Kleingedruckte für Pessimisten: Der text könnte voller Ironie und Sarkasmus stecken. Aber jetzt bloß keine Panik. Kriegt man alles Gratis in Einen Scheiß muss ich dazugeliefert.)

Montag, 3. April 2017

Der Brief, der nie an Dich ging...

Hast du schon einmal einen Brief geschrieben, den du niemals abgeschickt hast?

Sind dir bei jedem Wort die Tränen auf die Tinte des dünnen Papiers getropft, weil du wusstest, dass all dies nie von diesem einen bestimmten Menschen gelesen wird?

Sind dir Dinge bewusst geworden, die du vorher für nicht so wichtig erachtet hast?

Hast du den Herzschmerz und die Kopfschmerzen kaum noch ertragen können?

Und den Stift wieder und wieder über dein ganzes Bett geschmissen?

Hast du dich in diesem Moment einsam und verletzlich gefühlt?

In solchen Fällen solltest du das Buch
´Ich wollte nur, dass du noch weißt - Nie verschickte Briefe´ von
 Emily Trunko & Lisa Congdon nicht lesen. Denn es können manche Seiten zerschmetternd sein. Manche Briefe erschüttern, manche Briefe bringen zum Lächeln und alle Briefe bringen mich zum Nachdenken:



Wenn wir alle ähnliche Gedanken haben, durch ähnliche Beziehungen gehen, die uns verletzen oder aufmuntern: Warum sagen wir dann nicht offen und ehrlich, was wir denken?
Ganz einfach: Auch wenn uns jemand verletzt und wir enttäuscht sind, trauen wir uns nicht den anderen zu verletzen und ehrlich genug zu sein, um die dicken, unsichtbaren Mauern zu zersprengen.

Doch bis dahin solltet ihr dieses kleine Bücher verschlingen, wie ich es getan habe. Manchmal sind es sehr lange Briefe, an anderen Stellen braucht es nur wenige Worte, damit die Message wirkt. Es ist rührend, herzzerreißend und bringt an der einen oder anderen Ecke eine wirkliche Erleuchtung.