Dienstag, 28. März 2017

Wenn der Wolf in dir heult

Stell dir vor, du schlenderst gemütlich durch die düsteren Gassen auf dem verregneten Planeten Antimer III, mit 2  Köpfen im Gepäck, die du mit deinem Schwert hast rollen lassen, um das Kopfgeld für diese Schurken einzuheimsen und da rennt auf einmal ein kleines Mädchen in dich hinein und bittet dich per Gedankenübertragung, ihr und dem Professor, den sie im Schlepptau hat, ihr zu helfen. Die beiden werden nämlich verfolgt.

So etwas passiert dir nicht?

Jake Aydo schon. Seit Jahren lebt er im Untergrund, will mit niemandem etwas zutun haben - bis auf seiner besten Freundin Maiki, die zufällig auch seine Pilotin für das Fluchtraumschiff ist, mit dem Jake und das 12-jährige Mädchen Charly den verfolgen entkommen.

Charly besitzt nicht nur die Gabe, ihren Hals schmückt auch noch ein Anhänger mit einem Wolfskopf, der Jake sehr bekannt vorkommt. Er nimmt das Kind unter seine Fittiche und die Ereignisse überschlagen sich.

Die Science Fiction- Geschichte ´Wolfskind´ von André P. Appel entführt die Leser in eine andere Welt voller Intrigen, unsicherer Zeiten und authentischen Figuren, die durch den Perspektivenwechsel transparent werden und manche von ihnen wachsen dem Leser während ihrer aufregenden Reise durch die Galaxie, an vielen Geheimnissen und Intrigen vorbei, ans Herz.

Jedem zu empfehlen, der mal wieder Lust auf ein Abenteuer in einer anderen Welt hat.


Montag, 27. März 2017

Mein 1. Mal....

... Auf der Leipziger Buchmesse!

Dem Tag habe ich schon einige Monaten herbei gesehnt! Die Leipziger Buchmesse! Die Königin der Autoren, Buchsüchtigen, Blogger und Verleger! Wenn man dort hingeht, erwartet man den großen Zauber an allen Ecken und einen Windhauch aus neuen Welten hinter jedem Buchrücken.



Der Tag startete entspannt: ich habe mir meine Mädels geschnappt und wir sind los gedüst. Von meinem kleinen Heimatdorf ging es 1 1/2 Stunden über sonnige Landschaften in das große Leipzig. Das Messegelände ist unglaublich leicht zu finden und von Weitem waren die Menschenmassen in bunten Kleidern auszumachen.
Ja, das war etwas, das mich sehr überrascht hat: Die Hälfte der Menschenmasse hatte sich die Mühe gemacht und ihre buntesten Kriegeroutfits und voluminösesten Prinzessinenkleider ausgewählt - von den unzähligen japanischen Schulmädchenuniformen, Pokemon und Fantasyanhängern ist hier noch ganz zu schweigen.
Die Halle Nummer 1 war auch das Zuhause der Verkleidungskünstler: Mangas, Merchandise, ein Gewusel an Farben und Perücken. Da mir daran eher das Interesse fehlt (und bis dato dachee ich mein Leben lang, ich gehöre zu den Nerds dieser Welt), behalte ich mir einen ausführlichen Bericht vor. Ich war auf jeden Fall wie in einer anderen Welt und ich bin baff, mit welcher Partystimmung die vielen Figuren aus anderen Welten aufeinander zu gingen. Dort war ich wie in eine große, stark miteinander verbundene Familie hinein geworfen.
Im Voraus hatte ich mich ein wenig über Twitter mit den Verlegerpräsenzen auseinander gesetzt, war dann jedoch von der starken Mangavertretung überrascht! Dies sollte keine gestriegelte Vorstellung von Büchern werden, kam es doch mir doch eher wie ein lautes, farbenfrohes Klassentreffen vor.
Während die mir, was ich zu meiner Schande gestehen muss, eher vielen unbekannten Figuren vor dem Messegebäude und im Pausenbereich bei den Futterständen die Hauptattraktionen waren, kam ich in den 4 von 5 großen Hallen dann zu meinem lang ersehnten Buchstabengenuss. Denn dort spielten die sonst leisen Bücher ihre Wörtermelodien: es waren unzählige kleine, wie auch große Verleger vertreten und es gab Bücher über Bücher - ich war an diesem Sonntag dem Paradies sehr nahe.

Leider hatten wir uns nicht gleich zu Beginn eine Orientierungshilfe besorgt, weswegen wir zunächst ziemlich planlos durch die Hallen streiften. Aber hier sage ich gleich, für alle Buchmesse-Nuelinge: der nächsten Zeit: Besorgt euch einen Lageplan!
Sonst seid ihr wirklich heillos aufgeschmissen und überfordert. Und lauft euch einen Wolf - wie wir es getan haben.



War ich noch bis kurz vor Ankommen am Messegelände der Überzeugung gewesen, dass ein Messe-Sonntag ein ruhiger und entspannter Schlendertag werden würde, waren wir 4 Mädels fast schon überrannt worden, sobald wir durch die Tore der Leipziger Buchmesse gingen.

Die Hallen waren nach Oberbegriffen sortiert (wir benötigten jedoch fast den gesamten Tag, um das zu begreifen - bis ich schließlich einen Lageplan ergatterte) und das Angebot ist groß. Leider musste ich feststellen, dass es oftmals hieß: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Gerade ´ältere´ Bücher (z. B. der 1. Teil von Trilogien) waren schnell vergriffen und nirgends mehr aufgetaucht.
Dennoch habe ich die Möglichkeit gehabt, mich für historische Bücher und mehr deutsche Autoren zu öffnen - dies ist durch die Messe mehr in den Vordergrund gerückt: sich für etwas Neues zu zu wenden und erst einmal den Umfang von Verlegern zu erkennen.

Überraschend war für mich der familiäre Auftritt einer so großen Veranstaltung: viele Kinder schon im Säuglingsalter, viele lesende Schulkinder (bei denen mir das Herz aufging - Bücher sind  nicht tot!) und sogar eine Art Kindergarten für gelangweilte Kinder zur temporären Betreuung war vorhanden.
Über die Preise für Verpflegung meckere ich hier nicht, aber man sollte eher lieber etwas mehr Geld in der Tasche haben.
Wodurch mein Herz auch höher hüpfte waren die kleinen Cafés in den Hallen, die durch ihren frisch gemahlenen Kaffee und das Kuchenangebot jeden Buchsüchtigen, Autoren und Blogger anlockten - mit Käse fängt man Mäuse, Buchliebhaber mit dem Geruch von frisch gemahlenem Kaffee.

Meine Illusion eines entspannten, leeren Messetages rührte vor allem auch daher, dass ich nicht geglaubt hatte, dass noch so einige Autoren auf der Messe umherschleichen würden.
So stand ich beim LYX-Verlag auf einmal vor der Sitzecke, in der es sich Mona Kasten mit ein paar ihrer schüchternen Fans gemütlich gemacht hatte. Durch den Platzmangel auf der Messe und die berühmte Magie von Sehen und Gesehen werden saß sie fast schon auf dem Präsentierteller und war innerhalb weniger Minuten von ca 5-10 Fans (inklusive meiner Mädels und mir) umgeben.
Von diesem sehr netten Höhenflug gepusht, fiel mir an der Messebuchhandlung ein Plakat auf: Herr Sebastian Fitzek - auf dem neuesten Thriller AchtNacht (liegt noch auf meinem SuB) als Meister des Wahn deklariert, war an diesem Tag ebenfalls wieder anwesend und am Nachmittag gab er beim ARDForum ein Interview zu seinem neuen Buch. Als wir pünktlich um 15.30 am betreffenden Stand ankamen, fragte ich mich bei der einkesselnden Menschenmenge von ca 100-120 Leuten, ob der Mann es an dem Abend noch lebend aus der Halle raus schaffen würde.
Mehr als ein Foto zwischen hohen Köpfen und breiten Schultern aus weiterer Ferne habe ich leider nicht ergattert und als Hardcore-Fan auch keine neuen Informationen über die Storyline von AchtNacht erfahren. 
Doch den Schriftsteller über sein Buch und die Recherchen selbst sprechen zu hören, ist aufschlussreicher als ein gefiltertes Interview im Internet zu lesen. Herr Fitzek scheut weder Medien, noch seine ehrliche Meinung kundzutun und bleibt mir damit sympathisch.



Am Ende lautet mein Fazit:

Ich mache das gerne jedes Jahr mit.

Montag, 20. März 2017

Das letzte Rauschen

Julia und Michael wollen endlich einmal wieder Urlaub machen.
Da bietet sich das Angebot von Michaels Arbeitskollegen Andreas an: Urlaub in dessen Ferienhaus auf der Nordfriesischen Insel Amrum. Der Deal ist jedoch, dass der eher anhängliche Andreas mit seiner stutenbissigen Ehefrau Martina mitkommt.

Nicht nur, dass diese Konstellation den Aufenthalt eher unangenehm und angespannt gestaltet, in der Nhe passiert eines Nachts ein furchtbarer Mord:
Ein Fremder klingelt an die Tür eines Touristenpärchens, betäubt sie und auf einmal finden sie sich am Strand wieder, kurz vor Beginn der Flut. Die Frau ist bis auf den Kopf im Sand eingegraben und ihr Mann ist an einen Pfahl gefesselt. Der Täter lässt ihn beim Ertrinken seiner Frau zuschauen.

Der cholerische Komissar Harmsen hat sich sofort auf Michael als Hauptverdächtigen eingeschossen, was den Urlaub für Julia und ihn zu einem Höllenritt macht.



Wird der Täter gefasst? Und hat Michael wirklich etwas mit der Sache zutun?


Dienstag, 14. März 2017

Ich sehne mich...

Irgendetwas lässt uns unruhig sein.
Irgendetwas lässt uns immer nach schöneren Zeiten aus der Kindheit schmachten.
Irgendetwas treibt uns immer voran, dass morgen etwas besseres auf uns wartet.

Ständig rennen wir durch den Alltag und hoffen auf mehr, sind unzufrieden und glauben an den einen Tag, der unser ganzes eben verändern wird.

Woher kommt diese Sehnsucht?
Ist es Wirklichkeit oder ein Wahn, den wir nicht ablegen können?
Warum sehnen wir uns nach scheinbar unerreichbaren Zielen?

Thomas Hohensee lässt uns in seinem 158-seitigen Buch ´Sehnsucht - Die Suche nach dem vollkommenen Glück´ einen kurzen Einblick in die Physik unserer Sehnsucht erhaschen. Er zeigt den klaffenden Abgrund zwischen der Realität und dem was wir erwarten.



Es werden beispielhaft Bücher genannt, die uns aufzeigen wollen, dass wir nur ganz fest daran glauben müssen und mit einem Quäntchen Glück steht der angestrebte Ruhm, der Lamborghini oder ein riesiger Haufen Geld vor unserer Tür.

Der Autor möchte die rosarote Brille unserer Traumwelt abnehmen und sagt immer wieder:

Ziele erreichen wir nur, wenn wir auch etwas dafür tun. Wir müssen hart arbeiten, Fehler ausbügeln und Niederschläge über uns ergehen lassen.
Erst wenn wir uns dessen bewusst werden, zeigt sich auf, ob wir nur von aufgeblasenen, leeren Hüllen träumen sind oder wirklich wissen, was wir wollen.