Montag, 27. März 2017

Mein 1. Mal....

... Auf der Leipziger Buchmesse!

Dem Tag habe ich schon einige Monaten herbei gesehnt! Die Leipziger Buchmesse! Die Königin der Autoren, Buchsüchtigen, Blogger und Verleger! Wenn man dort hingeht, erwartet man den großen Zauber an allen Ecken und einen Windhauch aus neuen Welten hinter jedem Buchrücken.



Der Tag startete entspannt: ich habe mir meine Mädels geschnappt und wir sind los gedüst. Von meinem kleinen Heimatdorf ging es 1 1/2 Stunden über sonnige Landschaften in das große Leipzig. Das Messegelände ist unglaublich leicht zu finden und von Weitem waren die Menschenmassen in bunten Kleidern auszumachen.
Ja, das war etwas, das mich sehr überrascht hat: Die Hälfte der Menschenmasse hatte sich die Mühe gemacht und ihre buntesten Kriegeroutfits und voluminösesten Prinzessinenkleider ausgewählt - von den unzähligen japanischen Schulmädchenuniformen, Pokemon und Fantasyanhängern ist hier noch ganz zu schweigen.
Die Halle Nummer 1 war auch das Zuhause der Verkleidungskünstler: Mangas, Merchandise, ein Gewusel an Farben und Perücken. Da mir daran eher das Interesse fehlt (und bis dato dachee ich mein Leben lang, ich gehöre zu den Nerds dieser Welt), behalte ich mir einen ausführlichen Bericht vor. Ich war auf jeden Fall wie in einer anderen Welt und ich bin baff, mit welcher Partystimmung die vielen Figuren aus anderen Welten aufeinander zu gingen. Dort war ich wie in eine große, stark miteinander verbundene Familie hinein geworfen.
Im Voraus hatte ich mich ein wenig über Twitter mit den Verlegerpräsenzen auseinander gesetzt, war dann jedoch von der starken Mangavertretung überrascht! Dies sollte keine gestriegelte Vorstellung von Büchern werden, kam es doch mir doch eher wie ein lautes, farbenfrohes Klassentreffen vor.
Während die mir, was ich zu meiner Schande gestehen muss, eher vielen unbekannten Figuren vor dem Messegebäude und im Pausenbereich bei den Futterständen die Hauptattraktionen waren, kam ich in den 4 von 5 großen Hallen dann zu meinem lang ersehnten Buchstabengenuss. Denn dort spielten die sonst leisen Bücher ihre Wörtermelodien: es waren unzählige kleine, wie auch große Verleger vertreten und es gab Bücher über Bücher - ich war an diesem Sonntag dem Paradies sehr nahe.

Leider hatten wir uns nicht gleich zu Beginn eine Orientierungshilfe besorgt, weswegen wir zunächst ziemlich planlos durch die Hallen streiften. Aber hier sage ich gleich, für alle Buchmesse-Nuelinge: der nächsten Zeit: Besorgt euch einen Lageplan!
Sonst seid ihr wirklich heillos aufgeschmissen und überfordert. Und lauft euch einen Wolf - wie wir es getan haben.



War ich noch bis kurz vor Ankommen am Messegelände der Überzeugung gewesen, dass ein Messe-Sonntag ein ruhiger und entspannter Schlendertag werden würde, waren wir 4 Mädels fast schon überrannt worden, sobald wir durch die Tore der Leipziger Buchmesse gingen.

Die Hallen waren nach Oberbegriffen sortiert (wir benötigten jedoch fast den gesamten Tag, um das zu begreifen - bis ich schließlich einen Lageplan ergatterte) und das Angebot ist groß. Leider musste ich feststellen, dass es oftmals hieß: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Gerade ´ältere´ Bücher (z. B. der 1. Teil von Trilogien) waren schnell vergriffen und nirgends mehr aufgetaucht.
Dennoch habe ich die Möglichkeit gehabt, mich für historische Bücher und mehr deutsche Autoren zu öffnen - dies ist durch die Messe mehr in den Vordergrund gerückt: sich für etwas Neues zu zu wenden und erst einmal den Umfang von Verlegern zu erkennen.

Überraschend war für mich der familiäre Auftritt einer so großen Veranstaltung: viele Kinder schon im Säuglingsalter, viele lesende Schulkinder (bei denen mir das Herz aufging - Bücher sind  nicht tot!) und sogar eine Art Kindergarten für gelangweilte Kinder zur temporären Betreuung war vorhanden.
Über die Preise für Verpflegung meckere ich hier nicht, aber man sollte eher lieber etwas mehr Geld in der Tasche haben.
Wodurch mein Herz auch höher hüpfte waren die kleinen Cafés in den Hallen, die durch ihren frisch gemahlenen Kaffee und das Kuchenangebot jeden Buchsüchtigen, Autoren und Blogger anlockten - mit Käse fängt man Mäuse, Buchliebhaber mit dem Geruch von frisch gemahlenem Kaffee.

Meine Illusion eines entspannten, leeren Messetages rührte vor allem auch daher, dass ich nicht geglaubt hatte, dass noch so einige Autoren auf der Messe umherschleichen würden.
So stand ich beim LYX-Verlag auf einmal vor der Sitzecke, in der es sich Mona Kasten mit ein paar ihrer schüchternen Fans gemütlich gemacht hatte. Durch den Platzmangel auf der Messe und die berühmte Magie von Sehen und Gesehen werden saß sie fast schon auf dem Präsentierteller und war innerhalb weniger Minuten von ca 5-10 Fans (inklusive meiner Mädels und mir) umgeben.
Von diesem sehr netten Höhenflug gepusht, fiel mir an der Messebuchhandlung ein Plakat auf: Herr Sebastian Fitzek - auf dem neuesten Thriller AchtNacht (liegt noch auf meinem SuB) als Meister des Wahn deklariert, war an diesem Tag ebenfalls wieder anwesend und am Nachmittag gab er beim ARDForum ein Interview zu seinem neuen Buch. Als wir pünktlich um 15.30 am betreffenden Stand ankamen, fragte ich mich bei der einkesselnden Menschenmenge von ca 100-120 Leuten, ob der Mann es an dem Abend noch lebend aus der Halle raus schaffen würde.
Mehr als ein Foto zwischen hohen Köpfen und breiten Schultern aus weiterer Ferne habe ich leider nicht ergattert und als Hardcore-Fan auch keine neuen Informationen über die Storyline von AchtNacht erfahren. 
Doch den Schriftsteller über sein Buch und die Recherchen selbst sprechen zu hören, ist aufschlussreicher als ein gefiltertes Interview im Internet zu lesen. Herr Fitzek scheut weder Medien, noch seine ehrliche Meinung kundzutun und bleibt mir damit sympathisch.



Am Ende lautet mein Fazit:

Ich mache das gerne jedes Jahr mit.

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